Kırmızı Yeşil / Rot Grün

D 1988, 20 Min.
Regie: Şerif Gören
Mit einer Einführung von Tunçay Kulaoğlu

Ein essayistischer Dokumentarfilm über die Hektik der Großstadt, die kulinarische Multikulturalität der Berliner Nächte und die beiden leuchtenden Männchen, die die Befehle zum Halten und Weitergehen geben.

 

 

Die Filmreihe Gegen die Leinwände präsentiert vier Filme von Şerif Gören, in dessen Gesamtwerk die deutsch-türkische Arbeitsmigration eine besondere Rolle spielt wie bei keinem anderen Regisseur aus der Türkei. Bevor dem Altmeister des türkischen Kinos mit Yol (Der Weg, Goldene Palme Cannes 1982) der internationale Durchbruch gelang, setzte er 1978 mit Almanya Acı Vatan (Deutschland, bittere Heimat) Maßstäbe in der filmischen Erzählung der Arbeitsmigration. Zehn Jahre später, 1988, war er erneut in der Mauerstadt und drehte die groteske Komödie Polizei sowie im Auftrag des Senders Freies Berlin die beiden experimentellen Dokumentarfilme Kırmızı Yeşil (Rot Grün) und Patates Soğan (Kartoffel Zwiebel).

Vorstellung: Mi, 12.10., 18.00 Uhr, Ballhaus Naunynstraße

Geschwister

D 1996, 82 m
Regie: Thomas Arslan
Mit: Tamer Yiğit, Savaş Yurderi, Serpil Turhan, Erhan Emre u.a.

Berlin-Kreuzberg 1996. Erol, Ahmed und Leyla sind drei junge Deutsch-Türken. Während Ahmed und Leyla die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, hat der 20jährige Erol freiwillig die türkische angenommen. Eines Tages erhält er aus Ankara einen Einberufungsbescheid…

 

Anschließend Gespräch mit Serpil Turhan

Vorstellung: So, 09.10., 18.00 Uhr, Eiszeit Kino – TICKETS KAUFEN

Mauern 2.0

D 2011, 29 Min.
Ein Projekt von Jana Maria König, Elisabeth Steffen und Inga Turczyn

Der Film Duvarlar/Mauern/Walls dokumentiert migrantische Perspektiven, vor allem aus der türkischen Community, auf den Mauerfall und die Wiedervereinigung in den Jahren 1990-91. Zum 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbevertrags und 50 Jahre nach dem Mauerbau tragen wir diese Perspektiven in die öffentliche Diskussion. Mauern 2.0 befragt dafür einige ProtagonistInnen des Films erneut: Wie sehen sie Themen wie Rassismus, Nationalismus und ökonomische Ausbeutung heute? Gibt es neue ‘Mauern’? Mauern 2.0 zieht weitere Kreise und fragt auch nach Perspektiven aus dem Ost-Teil der Stadt. Vergangene Auseinandersetzungen aktualisieren wir für die Gegenwart und fragen nach Verbindungen und Entwicklungen. Schließlich stellen wir die unausweichliche Frage: Was ist Rassismus heute?

 

Anschließend Gespräch mit den Filmemachern

Vorstellung: Mo, 03.10., 12.00 Uhr, Ballhaus Naunynstraße – TICKETS KAUFEN

Die Türhüter

BRD 1988, 17 min
Regie: Sema Poyraz

Ein Jahr vor dem Fall der Mauer werden in Berlin lebende TürkInnen zu ihrem Verhältnis zu einer Betonwand befragt, deren Bau sie oder ihre Eltern miterlebt haben. Der Film zeigt nur vordergründig eine Westberliner Touristenattraktion. Die Türhüter als Parabel an Frank Kafkas Erzählung Vor dem Gesetz übersetzt deutsch-deutsche Grenzbefindlichkeiten in weniger bekannte Bilder: Mauern in den Köpfen und im Alltag nicht nur der Berliner Türken: Vergitterte Fenster einer Polizeistation und Menschenschlangen in tristen Fluren eines Bürgeramtes…

Anschließend Gespräch mit der Regisseurin Sema Poyraz

Vorstellung: Mo, 03.10., 12.00 Uhr, Ballhaus Naunynstraße – TICKETS KAUFEN

Duvarlar-Mauern-Walls

Regie: Can Candan
USA/Türkei 2000, 83 min

Mit Mauerfall und Deutscher Einheit hat sich auch das Leben der MigrantInnen in Deutschland schlagartig verändert. Von heute auf morgen prägten rassistische Anschläge und pogromartige Überfälle den Alltag. Die Folgen sind bekannt und nicht vergessen: Auf der einen Seite dutzende ermordete MigrantInnen und die de facto Abschaffung des Asylrechts, auf der anderen Seite die Kontinuität der Migration und ihre Alltagskämpfe. Der zwischen 1989 und 1991 gedrehte Film Duvarlar/Mauern/Walls dokumentiert in einzigartiger Weise die Situation in Berlin aus Sicht der türkischsprachigen EinwohnerInnen.

Anschließend Gespräch mit dem Regisseur Can Candan

Vorstellung: Mo, 03.10., 12.00 Uhr, Ballhaus Naunynstraße – TICKETS KAUFEN

Tag der deutschen Einheit

D, 2010, 15 min
Regie: Kaan Müjdeci
Mit: Vedat Erincin, Muri Seven, Gottfried Vollmer, Mohammed Ezzadam, Matthias Valance, Viktor Tricard, Greta Gehrke

Eine typische Kreuzberg Geschichte, in der sich der Osten mit dem Westen trifft, und eine neue Bedeutung erschließt. Denn man erkennt an diesem Tag der deutschen Einheit, dass ein vermisster Hund eine große diplomatische Krise auslösen kann.

 

Anschließend Gespräch mit dem Regisseur Kaan Müjdeci und den Schauspielern Vedat Erincin, Muri Seven u.a.

Vorstellung: Mo, 03.10., 12.00 Uhr, Ballhaus Naunynstraße – TICKET KAUFEN