TR/D, 1988, 85 Min., OmU
Regie: Şerif Gören
Mit: Kemal Sunal, Babett Jutte, Yalçın Güzelce, Nuri Sezer, Kaya Gürel
Mit einer Einführung von Tunçay Kulaoğlu
Der junge Türke Ali Ekber, der in einer Berliner Amateurtruppe Theater spielt, verdient seinen Lebensunterhalt als Straßenkehrer. Eines Tages verknallt er sich in ein blondes deutsches Mädchen und will ihr imponieren. Er entdeckt im Fundus des Theaters eine Polizistenuniform und zieht sie an – das hat Folgen. Fortan trägt er nur noch die Uniform, denn er will auf die Vorteile einer respektgenießenden Autoritätsperson nicht verzichten. Eine grotesk-anarchistische Komödie über das Springen zwischen Identitäten.
Die Filmreihe Gegen die Leinwände präsentiert vier Filme von Şerif Gören, in dessen Gesamtwerk die deutsch-türkische Arbeitsmigration eine besondere Rolle spielt wie bei keinem anderen Regisseur aus der Türkei. Bevor dem Altmeister des türkischen Kinos mit Yol (Der Weg, Goldene Palme Cannes 1982) der internationale Durchbruch gelang, setzte er 1978 mit Almanya Acı Vatan (Deutschland, bittere Heimat) Maßstäbe in der filmischen Erzählung der Arbeitsmigration. Zehn Jahre später, 1988, war er erneut in der Mauerstadt und drehte die groteske Komödie Polizei sowie im Auftrag des Senders Freies Berlin die beiden experimentellen Dokumentarfilme Kırmızı Yeşil (Rot Grün) und Patates Soğan (Kartoffel Zwiebel).
Anschließend Gespräch mit dem Schauspieler Nuri Sezer
Vorstellung: Sa, 22.10., 18.00 Uhr, Ballhaus Naunynstraße