Im Jahre 2002 drehte Züli Aladağ seinen ersten Langspielfilm Elefantenherz. In diesem rauen Boxer-Drama, dessen Drehbuch Aladağ selber schrieb, spielt der damals noch weitestgehend unbekannte Daniel Brühl die Hauptrolle. Vor dem Film sehen Sie Aladağs erste Regiearbeit aus 1997, den Kurzfilm Hör dein Leben. Im Anschluss zu den Filmen findet ein Gespräch mit dem Regisseur Züli Aladağ und dem Darsteller Erhan Emre statt.
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Längster Kurzfilm, ältester Dokufilm
Heute Abend wird um 18.00 Uhr im Ballhaus zu sehen sein der mit 30 Minuten längste Kurzfilm im Programm, Adems Sohn von Hakan Savas Mican und der älteste Dokufilm des Programms, der 1963 gedrehte Gastarbeiter aus der Türkei von Kenan Ormanlar. Der Regisseur Hakan Savas Mican wird im Anschluss zu seinem Film für ein Gespräch anwesend sein.
Regisseure des postmigrantischen Kinos diese Woche bei ALMANCI!
Man staunte nicht schlecht als in den 1990er Jahren die junge deutsch-türkische Filmemachergeneration die Kinoleinwände zu erobern begann. Der neue deutsche Film wurde plötzlich „türkisch“. Eine unbändige Erzähllust voller Poesie und Unbeschwertheit setzte sich auch in den 2000er Jahren fort. Und auch heute spielt die Migration mit ihren Tausend Gesichtern in den Werken dieser Filmemacher die Hauptrolle. Gegen die Leinwände präsentiert diese Woche eine Auswahl von diesen postmigrantischen Filmen. Zu Gast bei ALMANCI! werden diese Woche sein:
Do, 15.09., 18.00 Uhr im Eiszeit: Züli Aladağ mit Elefantenherz
Sa, 17.09., 18.00 Uhr im Ballhaus: Mıraz Bezar mit Min Dît – Die Kinder von Diyarbakır
So, 18.09., 18.00 Uhr im Eiszeit: Sinan Akkuş mit Evet, Ich will!
Erste Dokus und abenteuerliche Heimreise
Heute gibt ALMANCI! Gegen die Leinwände den Startschuss für die Dokufilme. Um 18 Uhr im Ballhaus Naunynstrasse sehen Sie besondere Perlen, welche die Zustände, Wahrnehmungen und bundesdeutsche Realitäten von bis vor 40 Jahren auf einzigartige Weise dokumentieren. Alamanya Alamanya Germania Germania von Hans Guttner, Für ausländische und deutsche Arbeiter von Christine und Kurt Rosenthal sowie Diese spontane Arbeitsniederlegung von Thomas Giefer und Kurt Baumgarten. Von den Filmemachern wird Thomas Giefer für ein Gespräch vor Ort sein.
Um 20 Uhr im Eiszeit Kino steht dann die Heimreise (Vatanyolu) an. Enis Günyar und Rasim Konyar drehten dieses abenteuerliche Roadmovie einer türkischen Familie aus Frankfurt, die in ihrem Kleinbus unterwegs in die Türkei sind. Für ein Publikumsgespräch steht im Anschluss des Filmes Jale Arıkan zur Verfügung.
Şaban bei ALMANCI!
Kemal Sunal ist einer der größten türkischen Filmstars überhaupt. Von 1972 bis zu seinem Tode 2000 spielte er in über 80 gesellschaftskritischen Komödien, die heute noch regelmäßig im Fernsehen hohe Einschaltquoten erzielen. Den Durchbruch schaffte Sunal in den Hababam-Sınıfı-Filmreihen von Ertem Egilmez, in denen er vor allem mit der Rolle
des Şaban große Beliebtheit erlang. Es folgten zahlreiche Şaban-Verfilmungen, meistens in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Kartal Tibet, in denen er den komischen einfachen Mann vom Lande spielt, der durch besonders schlaue Einfälle es seinen Widersachern zeigt. In Gurbetçi Şaban findet sich Şaban, der Fremdling, im dystopisch anmutenden bundesdeutschen Köln wieder, und versucht, durch einen scheinbar genialen Einfall, die Fabrik, in der er als Gastarbeiter beschäftigt ist, zu übernehmen.
Der Film findet heute Abend um 18.00 Uhr im Ballhaus nach einer Einführung von Tunçay Kulaoğlu statt.
Dönüş – Die Rückkehr. Erster türkischer Film über die Migration nach Deutschland
Heute Abend um 18 Uhr im Ballhaus zeigt das Festival Gegen die Leinwände eine besondere Perle der türkischen Filmkunst: Dönüş – Die Rückkehr von Türkan Şoray. Der Film ist der erste türkische Produktion überhaupt, welches sich mit dem Thema Arbeitsmigration aus der Türkei nach Deutschland auseinandersetzt. Türkan Şoray ist seit mehreren Jahrzehnten die Diva des türkischen Films schlechthin, und Dönüş stellt ihre erste Regiearbeit 1972 dar. Sie spielt zusammen mit einer anderen türkischen Filmikone, Kadir İnanır, zudem die Hauptrolle in Dönüş. Vor dem Film gibt es eine Einführung von Tunçay Kulaoğlu.