D 1920, 82 Minuten, Stummfilm mit Live-Klavierbegleitung
Regie: Marie Luise Droop, Muhsin Ertuğrul
Mit: Theodor Becker, Friedrich Berger, Carl de Vogt, Max Pohl, Erich Poremski
Muhsin Ertuğrul ist der Begründer des türkischen Theaters und Pionier des türkischen Kinos. Er erlernt sein Handwerk in Deutschland, arbeitet mit großen Namen wie Max Reinhardt und Fritz W. Murnau zusammen. Unter seinem Künstlernamen Salomon Bey macht Ertuğrul, der den türkischen Film bis in die 1950er Jahre prägt, im Berlin der Goldenen Zwanziger Karriere. Er arbeitet als Statist und Nebendarsteller in Filmen mit Maria Carmi und Hans Albers. Später unterzeichnet er einen Vertrag als Schauspieler und Regisseur für die Stuart Webbs Film Company, danach ist er für die von ihm mitbegründete Produktionsfirma Ustad tätig. Zusammen mit Marie Luise Droop dreht er den Historienfilm Das Fest der schwarzen Tulpe, eine Romanverfilmung nach Alexandre Dumas. Kurze Zeit später folgt mit Die Teufelsanbeter eine Karl-May-Verfilmung. Die Hauptrolle besetzt er mit dem damals noch unbekannten Bela Lugosi. 1921 gründet Ertugrul eine eigene Produktionsfirma, die Stanbul Film, und dreht im gleichen Jahr zusammen mit Maurice Level den Film Samson, in dem neben ihm Margit Barnay, Ilse Wilke und Robert Scholz spielen. Bevor Ertuğrul Deutschland den Rücken kehrt, spielt er noch im dreiteiligen Werk Die Frau mit den Millionen (1922/23) der Ellen-Richter-Film-GmbH mit. 1924 arbeitet er mit Mauritz Stiller in Schweden zusammen, ab 1925 ist er in den Moskauer Goskino-Studios tätig; danach Rückkehr nach Istanbul, wo er bei etwa 30 Filmen Regie führt.
Mit einer Einführung von Tunçay Kulaoğlu. Live am Klavier: Wolfgang Schneider
Vorstellung: Sa, 29.10., 20.00 Uhr, Ballhaus Naunynstraße – TICKET KAUFEN